Übungen und Bordalltag

DCIM100MEDIASeit einigen Tagen liegt Eos nun wieder im Wasser und die letzten Reparaturen sind erledigt. Wobei, ich glaub, das hab ich schon öfters geschrieben. Irgendwie gibt es immer irgendwo etwas zu reparieren. Am letzten Mittwoch war es die Trinkwasserversorgung. Als wir in der Box waren und ich sie wieder in Betrieb nehmen wollte, hat der Aktivkohlefilter gebockt. Also erstmal alles zerlegt und festgestellt, dass sich im Druckausgleichsbehälter auch noch Schimmel eingenistet hat. Nachdem alles inklusive Tank gereinigt und zusammengebaut war, das nächste Problem. Der Wassertank lies sich nicht mehr richtig befüllen. Da hatte sich über den Winter ein Insekt eine nette kleine Wohnung in der Entlüftungsleitung gebaut. Also wieder alles ausräumen, herumkriechen, Leitung kürzen, zusammenbauen. Danach hatten wir endlich sauberes, fließendes Trinkwasser an Bord.
Am Donnerstag waren wir zum ersten mal auf See. Ein kurzer 3,6 Seemeilen Törn, um zu schauen, ob alles funktioniert. Funktioniert und hat richtig Spaß gemacht! Leider ist der Wind irgendwann komplett eingeschlafen und der Bukh hat uns gemütlich zurück in den Hafen geschoben.
Mittlerweile sind die meisten Dinge verstaut und die Navigationsecke bis auf wenige Details endlich fertig. Der Raspberry Pi tut seinen Dienst wunderbar. Nur mit dem Touchscreen am Bildschirm im Cockpit habe ich noch ein Problem. Dort hat sich eine Welle in der Folie gebildet, die bei niedrigen Temperaturen zu Fehleingaben führt. Ansonsten sind alle Systeme integriert. Der Autopilot kann im Trackmodus gesteuert werden, die Daten von AIS Receiver und NASA Meteoman werden auch dargestellt und er kann ganz allein und mit sehr geringem Stromverbrauch Wetterfaxe über den NASA Target Kurzwellenempfänger aufzeichnen.

An das Leben an Bord sind wir inzwischen wieder gewöhnt. Vieles ist zur Routine geworden. Wäsche waschen per Hand, sparsam mit dem Trinkwasser umgehen und auf den Stromverbrauch achten. Schließlich leben wir selbst im Hafen hauptsächlich mit dem Strom, den unsere Solarmodule erzeugen. Das Landstromkabel benutzen wir nur ab und zu mal für das 15“ Notebook, zum Beispiel wenn ich abends Videos schneide oder Sabrina sich um Bildbearbeitung kümmert.

Gestern wurden unmittelbar vor dem Hafen sehr beeindruckend Rettungseinsätze auf See trainiert. SNSM und Marine waren unter anderem mit der President Louis Trichet und einem Eurocopter Dauphin SA 365 F Helikopter im Einsatz.


Hier ein kleiner Videobeitrag dazu:

Gerade jetzt wird im Hafen jede Menge aufgebaut und der Gästesteg füllt sich so langsam mit Segelbooten der Mini 6.50 Klasse, denn am Sonntag startet hier in Bourgenay die Transgascogne. Die Teilnehmer der Regatta müssen mit ihren kleinen 6,5m langen Rennbooten zweimal die Biskaya überqueren. Der erste Törn ist 345 Seemeilen lang und endet in Luanco, Spanien. Danach geht etwas weiter innen zurück nach Bourgenay.
Ob wir am Sonntag beim Start noch dabei sind wissen wir jetzt noch nicht. Hauptsächlich warten wir im Moment auf ein gutes Wetterfenster für den nächsten Törn. Langweilig ist es trotzdem nicht. Sabrina konstruiert gerade eine Abdeckhaube für den Außenborder und ich werde gleich noch an einer Halterung für den Genuabaum basteln.

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