Eos

(von 2012 bis 2016)

IMG_2241 Eos im MahnenseeEos ist eine Snapdragon 890 und wurde 1977 von Thames Marine in England gebaut.

Segelboote von Thames Marine zählen zu den stabilsten Yachten der Welt. Die Werft war bekannt für äusserst saubere Verarbeitung. Der Rumpf, inklusive der Kiele, wurde noch aus einem Stück im Handauflegeverfahren laminiert. Die Materialstärken übertreffen bei weitem die Anforderungen für Seeschiffe dieser Art. Lloyd’s hat die Snapdragon seinerzeit in die beste Risikokategorie eingestuft.
Sicherlich gibt es schnellere Segelyachten. Auf den letzten Viertelknoten Geschwindigkeit haben wir seinerzeit aber gerne für ein robustes Schiff verzichtet.

Eckdaten
Kielform: Kimmkieler
Rumpflänge: 8,90m
Lüa: 9,05m
LWL: 7,32m
Rumpfbreite: 2,90m
Tiefgang: 0,99m
Verdrängung: 3400kg
Ballast: 1590kg
Masthöhe: 11,80m
Gesamthöhe: 13,10m
Motor: Bukh DV20ME (20PS, Zweizylinder Einbaudiesel)
Besegelung: Genua – 22,5m² (zweifach an Bord) / Großsegel – 18,5m² (zweifach an Bord) / Blister – 40,3m² / Starkwindfock – 11,3m² / Sturmfock – 5,1m²
Kraftstofftanks: 200l Diesel, 20l Benzin, 20l Petroleum
Wassertanks: 260l
Hauptanker: 12,5kg CQR + 52m Kette (8mm, verzinkt) + 18m Leine (16mm)
Marschfahrt: 5,4 kn
max. Geschwindigkeit: 6,5 kn

Plan 1

Als wir Eos übernommen haben, war sie in einem sehr gutem Zustand. Der Vorbesitzer hat jahrelang sehr viel in das Boot investiert und es gab nirgendwo einen Wartungsstau.
Wir konnten uns deshalb gleich von Anfang an darauf konzentrieren, Eos für Langfahrt auszurüsten und umzubauen. Ein paar Sachen hätten zwar so bleiben können wie sie waren, aber wir hatten an einigen Stellen einfach andere Vorstellungen und Wünsche, was Design und Funktion angeht.
Alles was für Eos hergestellt werden musste und umgebaut oder angebaut wurde, haben wir selbst erledigt. Das spart manchmal einiges an Kosten und sorgte dafür, dass wir auch unterwegs so gut wie alles selbst reparieren konnten.

Auf den folgenden Fotos seht ihr, wie sich das Boot verändert hat. Links der Ursprungszustand, rechts nach dem Umbau.

IMG_5498 Eos DeckDCIM100MEDIA

IMG_5510 Kajüte

IMG_5512 KajüteDCIM100MEDIA

 

 

 

 

 

An dieser Stelle möchten wir euch einen ausführlicheren Einblick in die Technik und Ausrüstung an Bord geben. So wie Eos zum Schluß ausgestattet war, haben wir uns mit ihr wohl gefühlt.

Stromversorgung
Solarmodule: 4 Enjoy Solar Module mit insgesamt 210Wp Leistung
Windgenerator: Rutland 504 mit 60Wp Leistung
Verbraucherbatterie: 12V / 150 Ah AGM Effekta
230V Wechselstrom: 350/ 700W Waeco SinePower MSI 412
Landstrom: Anschluß und Absicherung vorhanden, wird aber selten benutzt.
Absicherung: Hauptsicherungen + 14 Carling Sicherungsautomaten
Sonstiges: 5V USB Ladebuchsen, 12V Kfz-Buchsen und eigenes 12V Steckersystem

Kommunikation
UKW-Seefunkstelle: M-Tech SX 35 DSC mit integr. DSC Controller und GPS Anbindung
UKW-Handfunkgerät: wasserdichtes Cobra Marine MR HH 325
PMR-Funk: zwei Dynascan AD-09 Handfunkgeräte
Satellitentelefon: Inmarsat IsatPhone Pro
Mobilfunk: wasserdichtes Samsung GT-B2710, zwei Huawei Ascend Y300, Honor Holly
Mobiler Datenfunk: Huawei E355 Router mit ext. Antenne auf dem Geräteträger
Wifi: ALFA Tube-U (N) + EnGenius Rundstrahler auf dem Geräteträger
Kurzwelle: NASA Target HF3 Receiver für Wetterfax, NAVTEX und Radio
Sonstiges: DIY SDR mit UP-Converter (noch nicht fertiggestellt)

Sicherheit & Rettungsmittel
Brandbekämpfung: 3 x 2kg Gloria Feuerlöscher, Löschdecke
Lenzpumpen: 3 verschiedene elektr. Bilgenpumpen + Handpumpe
Rettungsinsel: Plastimo Insel für 4 Personen
Westen: 4 vollautomatische Rettungswesten + Ersatzpatronen
Seenotsignalmittel: Fallschirmsignalraketen, Handfackeln, Rauchfackeln, Signalsterne
Notfunkbake: FastFind 220, angemeldet als EPIRB
Lifebelt: Strecktaue auf Deck + Lifelines zu den Westen mit integr. Lifebelt
Rettungsring: Life-Link Rettungskragen mit 25m Leine
Boje: kleine beleuchtete Markierungsboje
Erste-Hilfe: verschiedene Kästen und viel Verbandsmaterial
Medikamente: auf uns abgestimmtes Medikamentenset
Brillen: Jeweils 3 Ersatzbrillen und Brillenbänder
Warneinrichtungen: Wassereinbruchsmelder, Feuermelder, Alarmanlage
Notfallnahrung: NRG-5
Sonstiges: Brecheisen, Beil, Messer, Taschenlampen & Kopflampen, Treibanker

Navigation
Seekarten: Papierseekarten, digitale Seekarten, Seehandbücher und Pilot Charts
Plotter 1 Cockpit: Furuno GPS Navigator mit externer Antenne auf dem Geräteträger
Plotter 1 Kajüte: 10″ Asus Eee PC als Plotter + Open CPN, ext. GPS, weltweiten Seekarten
Plotter 2 Kajüte: Samsung 10″ Tablet mit integr. GPS und weltweiten Navionics Karten
Plotter Cockpit & Kajüte: DIY Plotter (Raspberry Pi 2) mit Open CPN + zwei 7″ Displays
GPS Handgeräte: GPS Empfänger in 5 weiteren Geräten vorhanden
AIS: SJ-8912R AIS Receiver an separater Antenne auf dem Geräteträger
Kompass: Kompass im Cockpit, Peilkompass, Fluxgate-Kompass
Autopilot: Autohelm ST4000+ mit Anbindung an Raspberry und GPS (Wegpunktmodus)
Windautopilot: selbstgebaute Windfahnensteuerung nach Dr. Joern Heinrich
Instrumente: Echolot, Log

Geräte & Komfort
Uhren: 3 eingebaute Uhren, jeweils eine für UTC, Local und Deutschland
Thermometer: Innenthermometer + Hygrometer, Außentemperatur, Wassertemperatur
Computer: 15″ Lenovo i7 Notebook für Bildbearbeitung, Videoschnitt usw.
Festplatten: 4 externe mit insgesamt 7 TB Kapazität zusätzlich zu den internen
Radio: Pioneer Autoradio mit CD, USB, SD-Slot & Hertz EP 2 + Hertz ESK 165L
Ferngläser: 7×50 Fernglas + 10×50 Fernglas
Dinghi: Bombard Typhoon 200 Rollup
Aussenborder: 2,3 PS Honda 4-Takt
Toilette: Jabsco Bord WC
Kühlschrank: Waeco CoolMatic CR 65 mit 7,2l Gefrierfach
Kocher: Petroleumkocher Optimus 155W & Omnia Backofenaufsatz, 12V Wasserkocher
Trinkwasserversorgung: Membran Druckwasserpumpe + Aktivkohlefilterung
Nähmaschine: Pfaff 260
Beleuchtung: DIY LED Deckenleuchten, Petroleumleuchte

Wetter
Bordstation: NASA Meteoman mit Masteinheit (Barograph, Anemometer, Windrichtung)
Wetterfax: Wird über NASA Target HF3 + Raspberry + JVComm32 oder Fldigi abgerufen
Grib: Wir benutzen ZyGrib und können Gribfiles u.a. über Inmarsat downloaden

sonstige Ausrüstung
Das übliche, was man alles so zum Leben an Bord braucht, oder zumindest glaubt, dass man es braucht. Also Kameras, Mixer, Ukulele, Staubsauger, Angeln, Spiele, Bücher, Filme, Tauchklamotten, Gastgeschenke, viele Fender und Leinen und jede Menge Werkzeug, Ersatzteile und Baumaterial für sämtliche Bereiche.

Kommentare sind geschlossen.