Tagesetappe: 3 Kilometer / Gesamtstrecke: 1346 Kilometer
Cabo Finisterre, am Ende der Welt.
Sind überwältigt! Stellen die Räder am 0,0 Kilometer-Stein ab. Haben es geschafft, sind angekommen am Kap. An jenem Kap, von dem die Menschen früher dachten, hier sei die Erde zu Ende.
Wir brauchen eine Weile, um uns zu sammeln. Sind glücklich und traurig zu gleich. Glücklich, angekommen zu sein, traurig, dass der Camino, der Jakobsweg nun zu Ende ist.
Nach einer Weile machen wir Fotos, filmen und bugsieren die Räder ein letztes mal über Felsen.
Dann eine spontane Entscheidung zum Opfer. Es ist Tradition, dass jeder Pilger, der es bis hierhin geschafft hat, ein Opfer bringt. Manche verbrennen Kleidungsstücke, manche werfen einen Stein ins Meer oder knoten ihre Schuhe irgendwo fest.
Ich trenne mich von meinem Brillenband. Es hat mich exakt von dem Moment an begleitet, als ich das erste Mal in ein Segelboot gestiegen bin.
Sabrina trennt sich von ihren Fahrrad-Handschuhen, mit denen sie ihr Mountainbike bis hierhin gelenkt hat.
Die beiden Sachen haben wir mit je einem Kreuzknoten am kleinen Mast, neben den vielen Sachen der anderen Pilger befestigt.
Danach essen wir in Ruhe auf einem Felsen am Kap. Käse, Brot und Empanadas.
Dann kaufen wir uns unsere Jakobsmuscheln.
Fertig!
Das war er, unser Jakobsweg.
Für eine Bilanz ist es noch zu früh, auch für eine weitere Reiseplanung. Viele Erlebnisse müssen erst noch erzählt werden, neue Grundlagen geschaffen werden, unsere zwei Räder nach Hause gebracht werden.
Aber eins ist bereits jetzt klar. Es wird eine Fortsetzung geben. Und es ist auch klar, wie sie vorerst nicht aussehen wird.
Bei aller Liebe zum Meer, auf dem Camino haben wir zumindest für die nächste Zeit das gefunden, wonach wir lange gesucht haben. Ein Weg und zwei Mountainbikes locken uns gerade mehr, als die See und ein Segelboot.