Heute geht es nicht um die Restauration des Schiffs, sondern um die Restauration der alten Videoupdates und das Drumherum, welches dazu geführt hat, nämlich Patreon.
Ich versuche mal auf ein paar Fragen einzugehen, die nach dem letzten Beitrag dazu aufgetaucht sind und das Prinzip ein wenig zu beschreiben. Eigentlich ist es nämlich gar nicht so kompliziert.
Patreon ist eine Online-Plattform, mit der sich ein wirtschaftliches Grundprinzip in Musik, Literatur, Unterhaltungsangeboten und Kunst im Allgemeinen verändern lässt und das dem Künstler oder Creator, wie man so schön sagt, das Fortführen seiner Arbeit ermöglicht.
Zwei Grundprinzipien, die man so aus dem Alltag kennt, gehen so:
1. Du bezahlst für etwas und bekommst im Anschluss die Gegenleistung. Das kann eine DVD sein, ein Bild, ein Downloadlink zu Musik oder Film und so weiter.
2. Du bekommst alles kostenlos und wirst dafür mit Werbung zugeballert.
Prinzip Nummer 2 mag ich persönlich nicht besonders und versuche es zu vermeiden, wo es nur geht. Denn unterm Strich zahlen wir alle, auch wenn man es nicht unmittelbar in der Brieftasche spürt. Wir zahlen am Ende sogar mehr als beim 1. Prinzip, weil Werbeagenturen und ein paar andere innerhalb der langen Kette natürlich ebenfalls etwas vom Kuchen abbekommen wollen.
Künstler, die bei Patreon sind, verfolgen ein anderes Prinzip, nennen wir es das 3. Prinzip. Und das geht so:
3. Du bekommst alles kostenlos, darfst aber, wenn dir die Unterhaltung gefällt, gerne etwas in den Hut werfen.
Genau das ist Patreon, nichts anderes als eine Art digitaler Hut. Und so wie der Straßenmusiker für alle spielt, egal ob jemand etwas in den Hut wirft, oder nicht, so veröffentlichen die Leute bei Patreon ihre Arbeit ebenfalls kostenlos für alle, egal ob jemand etwas dafür rausrückt, oder eben nicht.
Auf der Straße funktioniert dieses Prinzip seit Jahrhunderten und in der digitalen Welt scheint sich ebenfalls langsam etwas zu ändern.
Als wir dieses Prinzip vor etwa 4 Jahren mal eine Weile ausprobiert haben, hat das zu nicht viel geführt. Kaum jemand konnte etwas damit anfangen.
Aber Patreon hat sich im Laufe der Zeit etabliert und ist gewachsen. Im deutschsprachigen Raum zwar noch nicht so sehr, wie in Übersee, aber auch hier gibt es mehr und mehr Leute die umdenken.
Uns gefällt dieses Prinzip von allen am besten. Sozial gerechter kann man Unterhaltung aus unserer Sicht nicht anbieten. Ob es langfristig funktioniert, wird man sehen. Wir waren allerdings überrascht, dass unmittelbar nach dem letzten Beitrag gleich 4 Leser und Zuschauer mitgemacht haben, ohne dass zu diesem Zeitpunkt irgendein echter Anreiz bestand. Ich hatte da noch nicht einmal die Beschreibung auf der Seite richtig fertig, noch irgendwelche „Tiers“ (auf Deutsch: Stufen) hinzugefügt.
„Tiers“ sind festgelegte Stufen, ab denen ein Patron eine Art Dankeschön bekommt.
Da wir uns tierisch über das erste Feedback gefreut haben, dachten wir uns, wir nehmen einen Teil der Unterstützung gleich mal in die Hand und reaktivieren damit einen kostenpflichtigen Vimeo Account. Auf diesem Account werden in Zukunft die Videoupdates für Patrons erscheinen, die dieses „Tier“ (kein Tier, sondern ein Tier, ach, ihr wisst schon…) gewählt haben. Die Videos können dort werbefrei und in bester Qualität gestreamt und auch gedownloadet werden. Alle alten Videos lade ich nach und nach ebenfalls dort hoch und einige werde ich auch komplett überarbeiten.
Als wir 2014 mit Eos unterwegs waren, sind nämlich ein paar Folgen in geringer Auflösung erschienen, weil es zu der Zeit noch nicht überall so einfach möglich war, große Datenmengen kostengünstig ins Netz zu bekommen. Videoupdate #14 zum Beispiel, das konnte ich damals sogar nur in 360p und stark komprimiert über eine dünne Mobilfunkverbindung hochladen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich ich zwei oder drei Volumenpakete verheizt habe, bis es endlich geklappt hat.
Wir sind deshalb selbst gespannt auf #14 in FullHD, weil wir es so auch noch nicht gesehen haben.
Die Videos werden also jetzt Stück für Stück restauriert und landen anschließend auf dem Vimeo Server. Aktuell sind die ersten 10 bereits online und pro Woche kommen weitere 3 bis 5 alte, remasterte Videos dazu.
Youtube wird es übrigens weiterhin für alle parallel zu Vimeo geben, keine Angst. Wir finden nur, dass Patrons, die dieses Unterhaltungsangebot freiwillig mit finanzieren auch etwas dafür bekommen sollten. Wäre sonst irgendwie nicht fair.
Ansonsten? Achso, das Modell welches wir bei Patreon gewählt haben ist das: „Unterstützen pro Video“
Damit entsteht für uns kein Druck liefern zu müssen und für Patrons nicht die Situation, in der man sich veräppelt vorkommt, was bei dem Modell „Unterstützen pro Monat“ leicht passieren kann.
Man kann uns also ausschließlich für fertiggestellte (zukünftige) Videoupdates unterstützen und die vorher festgelegte Summe wird dem Unterstützer erst nach Erscheinen eines Videoupdates auf seinem Patreon-Konto belastet. Sprich: Erst nach Veröffentlichung von Videoupdate #44 bekommen wir etwas gutgeschrieben.
Patrons können die Höhe ihrer Unterstützung übrigens auch jederzeit ändern oder auch unkompliziert wieder aussteigen.
Wer einsteigen möchte, kann das hier tun: PATREON
So, ich bin dann mal wieder in der Werkstatt: Lexan schneiden, Carbon laminieren, Alu drehen…
Dazu bald mehr!
(Nachtrag vom 24.11.2019: Wir haben unseren Patreon mittlerweile wieder deaktiviert.)