Nach Westen, mit Hindernissen

Abschied_und_StartWas für ein Start. Ich versuche, den Bericht mal nicht zu lang werden zu lassen. Leicht fällt mir dieser Beitrag jedenfalls nicht, denn die ersten zwei Tage hatten es wirklich in sich.
Die Verabschiedung von Familie, Freunden und vom RYC war ganz schön bewegend. Nach einem verregneten Vormittag zeigte sich kurz vor Eins das Wetter wieder von seiner schönsten Seite und wir haben uns von allen für eine lange Zeit verabschiedet. Da sind einige Tränen geflossen.
Danke an alle, die da waren und auch an alle, die nicht live mit dabei sein konnten. Wir vermissen euch jetzt schon.
Kurz nach 13.00 Uhr waren wir schließlich in Fahrt. Geheult haben wir erst draussen auf dem See und uns in dem Moment gefragt, wer eigentlich die bekloppte Idee hatte, um die Welt zu segeln.
Nach einer kurzen Runde unter Segel haben wir uns dann aber wieder gefangen, die Ausfahrt auf den Rhein genommen und sind Richtung Westen abgebogen.
Wir sind bis spät Abends gefahren. Erst den Rhein, danach Waal und ein winziges Stück Boven Merwede. Die Fahrt war wirklich schön, das Wetter sehr gut und unsere Stimmung, trotz Phasen von Traurigkeit, ausgezeichnet.
Gegen 21.30 Uhr wollten wir im Hafen Woudrichem festmachen, aber leider war alles belegt. Im Yachthafen um die Ecke die gleiche Auskunft: Alles rappelvoll. Am Ende haben wir noch einen Platz in Sleeuwijk bekommen. Um 22.45 Uhr waren die Leinen fest und wir sind bald danach zufrieden in unsere Kojen gefallen.

Die heutige Etappe sollte uns über Boven Merwede, Nieuwe Merwede und Hollandsdiep, in den Haringvliet führen. Wir wollten heute Abend an der Küste sein und salzige Luft schnuppern. Am Ende kam alles etwas anders als geplant.
Die ersten Meilen waren schnell gemacht, zwischendurch hat es auch mal geregnet, aber das hat uns nicht weiter gestört. Mit der Zeit lies der Strom, der uns zuerst noch gut geschoben hat, immer mehr nach. Kurz vor den Moerdijkbruggen, wo Nieuwe Merwede und Amer zum Hollandsdiep werden, dann der Schock im Fernglas. Knapp 10m Durchfahrtshöhe unter der ersten Brücke. Ich konnte es irgendwie kaum glauben, aber es war eindeutig. Da passt Eos niemals durch. Auch nicht bei Niedrigwasser.
Die Route hatte ich im letzten Jahr geplant und bin alle Seekarten vor kurzem nochmal durchgegangen. Wieso mir dieser Fehler bei der Planung passiert ist, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Jedenfalls hab ich jetzt noch ein schlechtes Gewissen. Sabrina nimmt es lockerer als ich.
Nachdem uns klar war, dass es so nicht weiter geht, haben wir uns erstmal in den nächsten Hafen verzogen, um alle Optionen in Ruhe durchzugehen. Wir liegen jetzt in Lage Zwaluwe, direkt an der Tanke, weil alle anderen Stege und Boxen belegt sind. Aber egal, wir haben ein geschütztes Plätzchen und eine neue Route für morgen. Es geht weiter, wenn auch erstmal ein paar Meilen zurück.

IMG_4425 Eos IMG_4487 Moerdijkbruggen IMG_4475 Waal Boven Merwede IMG_4466 Heissluftballon IMG_4400 Nico IMG_4387 Nico Sabrina

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