Tschüss Nordsee – Bonjour La Manche

Nach den letzten beiden kürzeren Etappen, sollte es diesmal wieder ein etwas längeres Stück werden. Von Dunkerque nach Boulogne Sur Mer, durch die Straße von Dover und von der Nordsee in den Ärmelkanal. Am Donnerstag sollte es ein gutes Wetterfenster für uns geben, zwar mit eher wenig Wind, aber unter Motor und mit Unterstützung des Ebbstromes sollten wir gut an Calais vorbeikommen und danach vielleicht sogar die Segel setzen können. Das konnten wir leider auch wirklich erst nach dem Kap, aber wie das so ist, entweder der Wind ist zu stark, oder zu schwach oder kommt nicht aus der richtigen Richtung, irgendwas zu meckern findet man immer, wenn man will. Wollten wir aber nicht, deswegen sind wir wenigstens ein Stück gesegelt und nach 44,3 Seemeilen in Boulogne Sur Mer angekommen. Dieser Hafen hat um die 7 Meter Tidenhub, wie auf den beiden Vergleichfotos zu sehen ist.

IMG_4720 Niedrigwasser IMG_4725 Hochwasser

 

 

 

 

 

Wir wurden von einer Masse an Möwen empfangen, was auch kein Wunder ist, denn hier liegt der größte Fischereihafen Frankreichs. Das haben wir auch schon auf dem Weg gemerkt, denn so viele Stellnetze, die wir umfahren mussten und mal mehr und mal weniger gut erkennen konnten (an manchen hingen nur 2 transparente 5l Kanister), haben wir bisher auf noch keiner Route gehabt. Dafür waren die Fähren, die zwischen Dover und Calais hin und her fahren, für uns kein Hindernis. Wir haben zwar ein paar gesehen, aber das Glück war auf unserer Seite und entweder sie waren schnell wieder aus dem Weg oder sind lange genug in Calais geblieben, so dass wir schnell vorbei waren.
Und noch eine Rechnung ging super auf. Nico hat die Strecke so geplant, dass der Strom uns in Höhe Calais am stärksten anschiebt und wir schnell durch die Engstelle kommen. Besser hätte das Timing nicht sein können, wir sind mit 8,1 Knoten über Grund hindurchgeschossen, aber dafür sind wir ja auch extra um 5 Uhr losgefahren.

Neben einer Menge Sepiastücken, kaputten Plastikkörben und Küchensieben schwammen auch noch Robben in einiger Entfernung herum. Wir haben sogar 2 davon zu Gesicht bekommen und uns sehr gefreut. Sie sind allerdings rasch wieder abgetaucht. Aber es ist ja auch erst der Anfang unserer Reise und sicher werden das nicht die letzten Begegnungen dieser Art sein. Die Sicht unterwegs war so gut, dass wir eine ganze Zeit lang die Englische Küste mit den Kreidefelsen sehen konnten. Unser erstes Kap haben wir bei dieser Tour auch umrundet, das Cap Gris-Nez. Langsam gewöhne auch ich mich an das Bonjour, Au Revoir und Merci, wo ich doch nicht mal in der Schule Französisch hatte. Mit meinem Latein bin ich hier am Ende ;o)

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