Ein Tag zum verstecken

Eigentlich war gestern alles perfekt und wir wollten in die Biskaya. Spitzenwetter, Eos top vorbereitet und wir hatten gute Laune, obwohl wir natürlich sehr aufgeregt waren.

Die ersten Meilen waren schnell gemacht, dann kam er, der mentale Tiefpunkt auf unserer Reise. Ohne Ankündigung war sie da, die Sinnfrage. Es ging uns schlecht. Keine Seekrankheit, wir haben einfach den Mut verloren. Die 360 Seemeilen in der Biskaya waren plötzlich so unschaffbar. Für mich noch mehr, wie für Sabrina.
Etwa eine Stunde haben wir hin und her überlegt und schließlich beigedreht und einen Kurs nach Camaret Sur Mer abgesteckt. Das war richtig schlimm für uns. Klein bei zu geben und andere mit Kurs nach Spanien davonsegeln zu sehen ist richtig übel.
Danach haben wir erstmal nur im Cockpit gesessen und geheult. Kurz darauf kam ein einzelner Delphin vorbei. Nicht mal der konnte uns richtig aufmuntern. Wir haben uns gefragt, ob sich die ganze Quälerei überhaupt lohnt. Bis wir in der Südsee sind, müssen wir noch viele tausend Seemeilen machen und viele davon kosten so viel Kraft.
Irgendwann haben wir uns dann wieder zusammengerissen und Eos ordentlich nach Camaret Sur Mer gesegelt. Hier werden wir wohl jetzt noch etwas bleiben, unsere Gedanken sortieren und einen neuen Plan schmieden. Ein Preisschild an die Eos hängen? Niemals!

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