Natürlich sind wir nicht betriebsblind geworden und der ein oder andere hat sich bestimmt auch schon gefragt, wie wir es noch rechtzeitig für den großen Sprung auf die Kanaren schaffen wollen.
Fakt ist, dass wir auf deutsch gesagt, bis zum Hals in der Biskaya stecken! Und das kurz vor Oktober! Laut Jimmy Cornell haben wir hier eigentlich nix mehr zu suchen.
War auch eigentlich nicht so geplant und wir wollten Ende Oktober auf den Kanaren sein, Eos einen frischen Unterwasseranstrich gönnen und Anfang Dezember, kurz nach der ARC, den Atlantik überqueren. Theoretisch wäre das auch noch möglich. Theoretisch könnte man mit Eos die 1.500 Seemeilen bis zu den Kanaren noch rechtzeitig schaffen. Praktisch haben wir seit dem 8. Juni knapp 900 Seemeilen zurückgelegt, hatten technische Defekte, Zweifel, Pech mit dem Wetter, und liegen nun gesundheitlich angeschlagen in Bourgenay. Wir sind weit gekommen, aber nicht weit genug.
Einerseits fühlen wir uns wohl hier, die Umgebung ist toll. Andererseits bleibt der Gästesteg häufig leer und wir sind unter 600 Booten die einzige Langfahrtyacht. Alle anderen sind schon lange weg.
Sprich: Uns ist glasklar, dass wir dieses Jahr nicht mit all den anderen Crews, die wir auf dieser Reise kennengelernt haben, über den Atlantik segeln werden. Das macht uns traurig. Das tut uns ziemlich weh.
Seit ein paar Tagen stehen wir mit diversen Marinas an der hiesigen Küste und der spanischen Nordküste in Kontakt und verhandeln über einen Liegeplatz bis zum Sommer 2015. Wir vergleichen die besten Reiserouten und suchen uns den optimalsten Platz für uns und für Eos aus. Im November soll es zurück nach Deutschland gehen. Wir werden uns für ein halbes Jahr Jobs suchen und im nächsten Sommer zurück an Bord gehen. Das ist unser Plan B.
Einerseits freuen wir uns auf unsere Familie. Andererseits können wir uns im Moment kaum vorstellen von Eos weg zu sein. Eos ist inzwischen unser Zuhause geworden. Wir vermissen die anderen Crews und die Vorstellung im Dezember im kalten Deutschland zu sitzen, während ihr den Atlantik bezwingt, macht uns ziemlich traurig.
Wir sind uns trotz dieser Unterbrechung sicherer denn je, dass wir dieses Boot um die Welt segeln werden! Könnte nur etwas länger dauern…