Erstmal wollen wir uns bei allen Freunden, Verwandten, Bloglesern und Seglern bedanken. Für die vielen lieben E-Mails von euch. Darunter hilfreiche Zeilen von alten Salzbuckeln und jungen Fahrtenseglern, über die wir uns sehr gefreut haben. Es kam einiges hier an und wir werden noch ein bisschen brauchen, um alles zu beantworten.
Momentan liegt Eos in einer Box im Hafen Royan. Gebucht und bezahlt für eine Woche im voraus. Geld zurück gibt es nicht, wenn man früher wieder weg will. Geht nicht anders hier. Weg wollen wir aber erst mal sowieso nicht, bzw. wären zu Springzeit ohnehin etwas eingeschränkt, denn Eos sitzt momentan in ihrer Box auf Grund. Alles ziemlich flach hier.
Ansonsten gefällt uns der Hafen sehr gut und Royan ist wirklich schön. Ein wunderbarer Kontrast zu Bourgenay. Konzerte und Feuerwerk neben dem Hafen, alles sehr gepflegt und gute Versorgungsmöglichkeiten. Morgen werden wir mal schauen, ob sich hier auch eine neue Segellatte auftreiben lässt. Aber da sind wir optimistisch.
Die Umgebung werden wir auch noch etwas erkunden. Wir sind zwar die größte Flussmündung Europas hinauf gesegelt, aber es war ja stockdunkel. Werden wir uns alles nochmal bei Tag anschauen.
Das Rigg haben wir übrigens intensiv kontrolliert, damit ist alles in Ordnung. Das Vertrauen ins Boot ist nach diesem Törn auch nochmal deutlich gestiegen. Eos hat das locker weggesteckt, aber das ist nicht alles. Denn Sabrina und ich haben es nicht locker weggesteckt. Vor allem die beiden merkwürdigen Wellen und die Patenthalse wirken nach. „Was wäre gewesen, wenn…“ – Fragen quälen uns. Uns ist klar, dass wir auch Glück hatten. Die Baumnock hat mich nur knapp am Kopf verfehlt und wir konnten uns gerade noch festhalten.
Was also machen?
Erstmal alle Optionen auf den Tisch. Mittlerweile sind es eine Menge an Ideen, die wir angesammelt haben. Vom Trip über den „Canal du Midi“ ins Mittelmeer über Pauschalurlaub bis hin zum Wohnmobil geistern die Ideen in unseren Köpfen umher. Allen gemeinsam ist, dass wir uns momentan mit keiner Alternative wohlfühlen würden. Wenn wir aber an den nächsten Törn in Richtung Süden denken wird uns ebenfalls schlecht. Zwischen Royan und Capbreton gibt es auf mehr als 120 Seemeilen keinen Hafen und man läuft dicht unter der Küste nach Süden. Weiter draußen und auf zwei Teilstücken auch bis ans Ufer heran befindet sich ein riesiges und sehr aktives NATO Schießgebiet. Nur die Bucht von Arcachon liegt noch dazwischen, kann aber nur sehr schwer und bei besten Bedingungen angelaufen werden.
Die Alternative liegt weit draußen. Der Weg führt über den Kontinentalhang hinaus nach Nordspanien. So richtig schön durch den berüchtigten Trichter und teilweise durch ein weiteres Schießgebiet.
Aber ein Wetterfenster ist jetzt sowieso nicht in Sicht, haben wir also noch ein bisschen Zeit über alles nachzudenken.