Jakobsweg – Tag 10

Tagesetappe: 52 Kilometer / Gesamtstrecke: 307 Kilometer

IMG_20151002_100325-1024x768In Mimizan startet der Tag mit einem guten Frühstück im Hotel Atlantis. Draussen ist es noch recht kühl und wir brauchen Pullover und Fleece Jacken. Die erste kurze Pause ist nicht weit, schon nach wenigen hundert Metern erreichen wir eine besondere Wegmarke: „1000 Kilometer bis nach Santiago de Compostela“.
Wir machen einige Fotos und radeln motiviert weiter. 500 Meter später ruft Sabrina hinter mir: „Mein Reifen ist platt!“
Fängt ja gut an…
Im vorderen Reifen hat sich ein Dorn eingepickst und ruckzuck die Luft entweichen lassen. Aber wir haben zwei Ersatzschläuche dabei und 15 Minuten später sind wir wieder in Fahrt.

Es geht raus aus der Stadt und auf sehr schönen Radwegen immer weiter nach Süden. Wir radeln ziemlich einsam durch Wälder mit Rehen und Hirschen. Zweimal bekommen wir Rehe zu sehen und hören in der Ferne einen Hirsch.
Als wir eine Pause machen, hält ein Radfahrer mit viel Gepäck neben uns an. Er kommt mit seinem Rennrad aus Belgien und will ebenfalls nach Spanien. Wir erfahren von ihm, dass noch ein weiteres Pärchen unterwegs nach Santiago de Compostela sein soll. Wer weiß, vielleicht treffen wir sie ja noch.
Als es weiter geht, zieht sich der Himmel immer mehr zu, es beginnt zu regnen. Mit Regenhose und Cape geht es langsam weiter, bis wir irgendwann vom Fahrradweg abweichen und dem Jakobsweg zum ersten Mal ins Gelände folgen. Es geht über Schotterpisten und rutschige Wege immer tiefer in den Wald hinein. Oft müssen wir schieben, aber es geht voran. Ein paar Kilometer vor Moliets Plage wird der Waldweg dann zur Sandpiste und es geht nur noch im Schneckentempo und mit viel Kraft vorwärts. Hier nützen auch keine Mountainbikes mehr. Jeder Schritt kostet eine Menge Energie und die Räder werden zur Belastung.
Der letzte Anstieg ist der schwerste, wir brauchen eine gefühlte Ewigkeit für 100 Meter Strecke. Oben angekommen ist die Anstrengung dann schnell wieder vergessen, denn vor uns liegt das Meer. Wir entspannen eine Weile und fahren dann auf Asphalt die letzten Kilometer in den Ort. Auch hier in Moliets Plage ist die Saison vorbei und fast alles geschlossen. Das Hotel hat noch geöffnet und wir bekommen ein Zimmer.

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